Italienische Sprach- und Literaturwissenschaft
Freiburger Profil
Das Doktoratsprogramm in Italienischer Sprach- und Literaturwissenschaft zielt darauf ab, den Doktorandinnen und Doktoranden im Rahmen der Betreuung ihrer wissenschaftlichen Ausbildung eine solide methodologische und historisch-kulturelle Grundlage für ihre Italienischstudien an die Hand zu geben (Literatur, Linguistik, Philologie). Der Ansatz, durch den die Tradition der Italienischstudien der Universität Freiburg und auch das Doktoratsprogramm geprägt sind, geht auf Gianfranco Contini und Giuseppe Billanovich zurück und wurde von Giovanni Pozzi, Aldo Menichetti und Alessandro Martini weiterverfolgt. In diesem Kontext werden insbesondere Forschungsprojekte unterstützt, die abzielen auf kritische und/oder kommentierte Textausgaben (mit einem besonderen Augenmerk auf Mittelalter, Renaissance und Barock sowie auf die literarische Moderne) und auf die Untersuchung von Geschichte, Tradition und Rezeption der klassischen (griechisch-römischen und italienischen) Autoren zwischen dem 13. und dem 18. Jahrhundert. In Zusammenarbeit mit den Schweizerischen Literaturarchiven der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern fördern wir auch Projekte zur italienischsprachigen Schweizer Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts.
Das Programm bietet den Doktorandinnen und Doktoranden eine wissenschaftliche Laufbahn in den verschiedenen Teilbereichen der Italienischstudien: Literatur und Literaturgeschichte, Philologie, Linguistik und Sprachgeschichte, Theorie der Literaturkritik. In allen diesen Bereichen wird den methodologischen Aspekten der Forschung und der universitären Lehre besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Mittels spezifischer Ziele und verschiedener Aktivitäten wird die intellektuelle Selbstständigkeit der Doktorandinnen und Doktoranden als Akteure der wissenschaftlichen Forschung gefördert: persönliches Studium und persönliche Forschung im Hinblick auf die Erstellung einer qualitativ hochwertigen Dissertation; Teilnahme an und Organisation von Kolloquien und Seminaren zu den jeweiligen Forschungsthemen; Teilnahme an Intensivkursen und Forschungsarbeitsgruppen zu übergreifenden Themen, die den Erwerb breiter und differenzierter Kompetenzen ermöglichen. Darüber hinaus werden die Doktorandinnen und Doktoranden angeleitet, sich über Austausch und Zusammenarbeit mit den wichtigsten universitären Forschern und Lehrenden der Schweiz, Italiens und Europas ein persönliches wissenschaftliches Netzwerk aufzubauen. Zu diesem Zweck werden Auslandsaufenthalte empfohlen. Gemäss den individuellen Anforderungen wird die für die Forschungsprojekte der Kandidatinnen und Kandidaten am besten geeignete Partneruniversität ausgewählt.
Das Programm wendet sich an hochqualifizierte junge Forscherinnen und Forscher aus der Schweiz oder dem wissenschaftlichen Netzwerk in Europa, die nach dem Masterabschluss ihre Ausbildung auf höchstem Niveau fortzusetzen wünschen. Der Austausch der Doktorandinnen und Doktoranden untereinander und mit schweizerischen und internationalen eminenten Professorinnen und Professoren sowie Wissenschaftsvertreterinnen und -vertretern wird gefördert.
Die Doktorandinnen und Doktoranden schreiben sich in die Doktoratsschule Scuola dottorale in Studi italiani ein und nehmen an den in diesem Rahmen angebotenen wissenschaftlichen Aktivitäten teil. Diese Doktoratsschule wurde 2011 vom Departement für Italienisch der Philosophischen Fakultät der Universität Freiburg gemeinsam mit der Italienischeinheit der Universität Genf und der Abteilung Italienisch der Universität Lausanne sowie mit der Unterstützung der Conférence Universitaire de Suisse Occidentale (CUSO) gegründet.
Die Doktoratsschule für Italienischstudien orientiert sich am Séminaire de Troisième Cycle Romand en Italien, das 1976 auf Initiative von Giovanni Pozzi (Professor für italienische Literatur an der Universität Freiburg von 1960 bis 1988) gegründet wurde und bis 2011 bestand. Die Doktoratsschule hat die Grundhaltung dieses Séminaire de Troisième Cycle zur internen Zusammenarbeit und zur Aussenöffnung übernommen und ist ein hochrelevanter Treff- und Ausbildungspunkt für junge Forscherinnen und Forscher. Sie fördert bei der Organisation der Aktivitäten auch den Austausch mit nicht der CUSO angehörigen staatlichen und privaten Schweizer Universitäten (Basel, Bern, Lugano, St.Gallen, Zürich). Auch die Verbindungen zur italienischen Schweiz verdienen es, hervorgehoben zu werden, denn ein Teil ihrer Aktivität findet im Tessin statt. Mit dieser Präsenz südlich der Alpen möchte die Doktoratsschule die regelmässige Teilnahme von Sekundarschullehrerinnen und -lehrern aus dem Tessin und Graubünden als Gasthörer unterstützen. Diese Aktivitäten sind als Weiterbildungskurs anerkannt.
Professorinnen und Professoren, die berechtigt sind, Dissertationen zu betreuen
Italienische Literatur
- Prof. Uberto Motta
Spezialisierungsbereiche:
– Italienische Literatur der Renaissance (insbesondere Baldassarre Castiglione, die Schriftsteller und die literarische Kultur der italienischen Höfe der Jahre 1500 bis 1530)
– Italienische Literatur des 20. Jahrhunderts (insbesondere moderne und zeitgenössische Poesietradition mit besonderem Augenmerk auf den Zeitraum 1930 bis 1990)
– Literaturtheorie und Geschichte der Literaturkritik
- Prof. Paolo Borsa
Spezialisierungsbereiche:
– Italienische Literatur des Mittelalters
– Italienische Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts
– Literarische Briefwechsel
– Politische Dichtung
– Dante Alighieri
– Ugo Foscolo
- Dr. Sandra Clerc
Spezialisierungsbereiche:
– Humanismus und Renaissance
– Theaterliteratur
– Rezeption der Klassiker
– Literatur der italienischsprachigen Schweiz
Italienische Philologie
- Prof. Christian Genetelli
Spezialisierungsbereiche:
– Italienische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts
– Literarische Briefwechsel der Moderne
– Giacomo Leopardi
– Eugenio Montale
– Genetische Kritik und «critica delle varianti»
– Literatur der italienischsprachigen Schweiz
Studienaufbau
Studienstruktur
Es können keine ECTS-Kreditpunkte erworben werden.
Doktoratsschule
Zulassung
Die Zulassung zum Doktorat setzt einen universitären Bachelor- und Masterabschluss oder einen gleichwertigen Studienabschluss einer von der Universität Freiburg anerkannten Universität voraus.
Vor der Anmeldung muss eine Professorin oder ein Professor kontaktiert werden, die oder der bereit ist, die Dissertation zu betreuen.
Es besteht kein Anspruch darauf, zum Doktorat zugelassen zu werden.
Die jeweiligen Zulassungsbedingungen der einzelnen Doktorats-Studienprogramme bleiben vorbehalten.
Eckpunkte
Verliehener Titel
Philosophiae Doctor in Lingua et Litteris italicis / Doctor of Philosophy in Italian Language and Literature (PhD)
Studienbeginn
Ein Zulassungsgesuch kann jederzeit eingereicht werden.
Reglement
Anmeldeverfahren
Studieninteressierte mit Schweizer Vorbildung
http://studies.unifr.ch/go/6i0YU
Studieninteressierte mit ausländischer Vorbildung
http://studies.unifr.ch/go/WzbjU
Kontakt
Philosophische Fakultät
Departement für Italienisch
Dr. Sandra Clerc
sandra.clerc@unifr.ch
http://studies.unifr.ch/go/it-italian