Universität Fribourg Université de Fribourg Suisse | Universität Freiburg Schweiz Studienangebot

 
 

Umweltgeisteswissenschaften

Freiburger Profil

Die Forschung im Bereich Umweltwissenschaften hat eine interdisziplinäre, interfakultäre und geisteswissenschaftliche Prägung. Ziel des Doktoratsprogramms in Umweltgeisteswissenschaften ist die geisteswissenschaftliche Reflexion von Umweltherausforderungen und Lösungsansätzen in den Bereichen der Umwelt, der Nachhaltigkeit und des Klimawandels. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf ethischen Fragestellungen und normativen Gerechtigkeitsherausforderungen.

Inhalte und Forschungsgebiete
Im Mittelpunkt des Doktoratsprogramms steht ein persönliches Forschungsprojekt, das die Doktorandinnen und Doktoranden innerhalb von drei bis vier Jahren durchführen und das vom Lehrstuhl in Umweltgeisteswissenschaften betreut wird. Das Endprodukt des Doktoratsprogramms ist die Dissertation. Die Forschung der Doktorandinnen und Doktoranden kann Teil eines laufenden Forschungsprojekts im Bereich Umweltwissenschaften oder auch eine Einzelstudie sein, die für die Forschung im Bereich Umweltwissenschaften relevant ist.
Die aktuelle Forschung im Bereich Umweltwissenschaften ist an Gerechtigkeitsfragen und an konzeptionellen Fragen zur Differenzierung von Verantwortlichkeiten im Umgang mit Umweltherausforderungen orientiert. Das übergeordnete Ziel dieser Forschung ist die Erarbeitung ethisch tragfähiger und interdisziplinär umsetzbarer Lösungsansätze für Umweltherausforderungen aus verschiedensten Politik- und Lebensbereichen sowie wissenschaftlichen Disziplinen. Die Forschungsbereiche im Bereich Umweltwissenschaften sind die folgenden:

– Umweltgerechtigkeit im interdisziplinären Kontext
In der empirischen Forschung zur Umweltgerechtigkeit gelten ungleiche Umweltbelastungen meist automatisch als Ungerechtigkeiten. Doch dies ist aus normativer Perspektive nicht notwendigerweise der Fall. Dieser Forschungsbereich untersucht sowohl die angemessene Verteilung von Umweltrisiken und -belastungen als auch die faire Differenzierung von Verantwortlichkeiten zur Umsetzung entsprechender Massnahmen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Anpassungsmassnahmen an den Klimawandel, dem Umgang mit Klimaschäden und -verlusten sowie der Umsetzung von Geoengineering-Technologien.

– Institutionen für eine nachhaltige Umweltpolitik
Die Umsetzung von Umweltschutz- und Klimamassnahmen fordert die gängigen an Nationalstaaten orientierten Governance-Strukturen heraus. Umweltherausforderungen halten sich nicht an bestehende Landesgrenzen und deren Folgen wirken sich weit in die Zukunft aus. Dieser Forschungsbereich untersucht die institutionellen Strukturen zur Sicherung einer nachhaltigen, effizienten und effektiven Umweltpolitik. Von besonderem Interesse sind in diesem Bereich zum einen demokratische Institutionen für eine nachhaltigere Politik. Zum anderen stehen die Voraussetzungen im Fokus, damit kollektive Akteure wie Staaten ihre Umweltverantwortung überhaupt wahrnehmen können.

– Ethische Entscheidungshilfen für die Umweltpraxis
Im Umweltbereich befassen sich ethische Untersuchungen meist mit der Rechtfertigung von Umweltmassnahmen, selten aber mit den ethischen Herausforderungen, die sich im Zuge der Umsetzung von Umweltschutz- oder Klimamassnahmen ergeben. Dieser Forschungsbereich begleitet die Umsetzung von Umwelt- und Klimamassnahmen. Das erklärte Ziel ist, Instrumente zur Analyse und Lösung ethischer Konfliktsituationen in der Umweltpraxis zu entwickeln. Inspiriert durch den Umweltpragmatismus und etablierte Praktiken der Klinischen und Pflegeethik werden Entscheidungshilfen entwickelt und in ausgewählten Fallanalysen weiterentwickelt.

Erworbene Kompetenzen
Ein Doktorat in Umweltgeisteswissenschaften erweitert Ihre Fähigkeiten zum analytischen Denken, genauen Argumentieren und Erkennen von normativen Implikationen bei Massnahmen zur Umsetzung politischer oder gesellschaftlicher Forderungen im Bereich der Umweltpraxis. Darüber hinaus erwerben Sie im Bereich Ihres Untersuchungsgegenstandes vertiefte naturwissenschaftliche, sozialwissenschaftliche und juristische Kenntnisse. Wo immer möglich, werden die Forschungsprojekte in Kooperation mit Forschenden anderer Disziplinen oder mit Mitgliedern aus der Verwaltung durchgeführt. Zusätzlich können die Doktorandinnen und Doktoranden auch an Vorlesungsreihen, beruflichen Weiterbildungskursen, Veröffentlichungsprojekten sowie nationalen und internationalen Konferenzen teilnehmen und werden nach Möglichkeit in die Lehre eingebunden.

Finanzierung und Vergütung
Die Forschung im Rahmen des Doktoratsprogramms wird entweder durch Assistierendenstellen im Bereich Umweltwissenschaften oder durch Drittmittel finanziert, die durch die Betreuenden oder die Doktorierenden selbst eingebracht werden. Die Vergütung für angestellte Doktorandinnen und Doktoranden richtet sich nach den Standards der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg. Die offenen Stellen für Doktorandinnen und Doktoranden werden auf der News-Seite des Bereichs Umweltwissenschaften veröffentlicht.

Betreuende Professorinnen und Professoren
Die Dissertationen in Umweltgeisteswissenschaften werden von Prof. Ivo Wallimann-Helmer betreut.

Studienaufbau

Studienstruktur

Es können keine ECTS-Kreditpunkte erworben werden.

Doktoratsschule

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Zulassung

Die Zulassung zum Doktorat setzt einen universitären Bachelor- und Masterabschluss oder einen gleichwertigen Studienabschluss einer von der Universität Freiburg anerkannten Universität voraus.

Vor der Anmeldung muss eine Professorin oder ein Professor kontaktiert werden, die oder der bereit ist, die Dissertation zu betreuen.

Es besteht kein Anspruch darauf, zum Doktorat zugelassen zu werden.

Die jeweiligen Zulassungsbedingungen der einzelnen Doktorats-Studienprogramme bleiben vorbehalten.