Klinische Heilpädagogik und Sozialpädagogik
Kurzbeschreibung
Diese Studienrichtung beschäftigt sich mit besonderen pädagogischen Situationen von Kindern, Jugendlichen und teilweise auch Erwachsenen, deren Erziehung, Bildung und Förderung langfristig erschwert ist.
Bereits vor Studienbeginn muss ein neunmonatiges Praktikum in einem Handlungsfeld der Heil- oder Sozialpädagogik absolviert werden. Während des Bachelorprogramms vertiefen sich die Studierenden in heil- und sozialpädagogische Themen und belegen daneben Grundlagenfächer benachbarter Disziplinen wie Pädagogik, Psychologie oder Medizin. Praktika und wissenschaftliche Arbeiten sind ebenfalls Bestandteil des Studiums.
Das Studienprogramm in Klinischer Heilpädagogik und Sozialpädagogik in Freiburg ist schweizweit das einzige universitäre Angebot zur Qualifikation für wissenschaftliche und berufspraktische Tätigkeiten in dem Themenfeld. Charakteristisch für das Programm sind die Schwerpunktsetzung im Bereich der geistigen Behinderung und die Berücksichtigung der gesamten Lebensspanne der Klientel.
Profil des Studienprogramms
Der Bachelor of Arts «Gesamtbereich Sonderpädagogik, Klinische Heilpädagogik und Sozialpädagogik» ist ein universitäres Angebot, welches den Erwerb wissenschaftlicher Kompetenzen ermöglicht und zu einem berufsqualifizierenden Diplom führt.
Das Studienprogramm richtet sich an Studierende mit der allgemeinen Zulassung zur Universität, welche praktisch oder wissenschaftlich in Handlungsfeldern der Heil- und Sozialpädagogik tätig sein wollen. Dies bedeutet die Beschäftigung mit besonderen pädagogischen Situationen von Kindern, Jugendlichen und teilweise auch Erwachsenen, deren Erziehung, Bildung und Förderung lang andauernd erschwert ist. Sie schliesst das erzieherische Umfeld mit ein.
Vorbereitend auf das Studienprogramm absolvieren Studierende ein Praktikum von neun Monaten. Klinische Heilpädagogik und Sozialpädagogik ist ein Vollzeitstudium, welches in sechs Semestern den Erwerb von 180 ECTS-Kreditpunkten vorsieht. Studieninhalte sind Grundlagenfächer der Heilpädagogik und benachbarter Disziplinen (Pädagogik, Psychologie, Medizin u.a.m.), Vertiefungen in heil- und sozialpädagogische Themen, Praktika in verschiedenen Handlungsfeldern sowie das Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten.
Freiburger Profil
Das Studienprogramm «Klinische Heilpädagogik und Sozialpädagogik» ist in der Schweiz ein einzigartiges universitäres Angebot zur Qualifikation für wissenschaftliche und berufspraktische Tätigkeiten in Heilpädagogik und Sozialpädagogik. Durch die Verbindung von theoretischen Elementen und praktischen Erfahrungen wird die Basis für Erkenntnisse nicht nur für die Studierenden, sondern auch für die Sonderpädagogik als Disziplin gelegt.
Eine Schwerpunktsetzung der Pädagogik im Bereich der geistigen Behinderung und die professionelle Arbeit unter Berücksichtigung der gesamten Lebensspanne der Klientel charakterisiert das Freiburger Profil dieses Studienprogrammes.
Mit diesem Bachelor können zwei Qualifikationen erworben werden: die Befähigung zur berufspraktischen Tätigkeit in Handlungsfeldern der Heil- und Sozialpädagogik und die Möglichkeit einer Weiterführung der wissenschaftlichen Studien. Offen stehen dabei der Erwerb eines Master of Arts in Sonderpädagogik, Vertiefungsrichtung Schulische Heilpädagogik, oder der Erwerb eines konsekutiven Masters verbunden mit der Option eines Doktorates, dies im Bereich der Sonderpädagogik und benachbarter Wissenschaften.
Das Studienprogramm «Klinische Heilpädagogik und Sozialpädagogik» steht in der wissenschaftlichen und humanistischen Tradition des Heilpädagogischen Instituts.
Ausbildungsziele und Berufsperspektiven
Rahmenziele für die berufliche und wissenschaftliche Qualifikation Studierender der Klinischen Heilpädagogik und Sozialpädagogik:
- Befähigung für Erziehung und Bildung sowie Förderung, Unterstützung, Begleitung, Beratung, Eingliederung, Betreuung und Pflege behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder, Jugendlicher und Erwachsener. Mögliche Klienten sind insbesondere geistig und mehrfach behinderte Kinder, Jugendlich und Erwachsene sowie Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten und ihr jeweiliges soziales Umfeld;
- Befähigung für die Zusammenarbeit mit Bezugspersonen des sozialen Kontextes (Familien, Fachpersonen) sowie deren Beratung, Begleitung und Unterstützung;
- Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung, Selbstreflexion und Selbstevaluation in der professionellen Tätigkeit und beruflichen Rolle;
- Befähigung zu Beobachtung, Situationsanalyse, Interpretation und Umsetzung in adäquates Handeln;
- Befähigung zu Prozess- und Netzwerkanalyse, Planung und Evaluation, Öffentlichkeitsarbeit;
- Erwerb von theoretischen Kenntnissen über Bildung, Erziehung und Behinderung sowie die Fähigkeit ihrer kritischen Einordnung.
Im Laufe des Studienprogrammes absolvieren die Studierenden Praktika mit folgenden Klientengruppen:
- Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit geistiger bzw. mehrfacher Behinderung;
- Kindern und Jugendlichen mit Verhaltensauffälligkeiten bzw. in schwierigen Lebenslagen;
- Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Sinnes- oder Körperbehinderungen oder Autismusspektrumsstörungen;
- Von Behinderung bedrohten Personen.
Rahmenziele und Klientengruppen der Praktika umschreiben die beruflichen Perspektiven mit einem Bachelor of Arts «Gesamtbereich Sonderpädagogik, Klinische Heilpädagogik und Sozialpädagogik»:
- Heil- und sozialpädagogische Arbeit in stationären, teilstationären und ambulanten Angeboten der Behindertenhilfe und der Jugendhilfe;
- Pädagogische Leitungs- und Beratungsfunktionen in Angeboten der Behindertenhilfe und der Jugendhilfe;
- Arbeit in Aus-, Fort- und Weiterbildung von Fachpersonen der Behindertenhilfe und der Jugendhilfe;
- Weiterführung der wissenschaftlichen Studien (Master).
Studienaufbau
Studienstruktur
180 ECTS-Kreditpunkte, 6 Semester
Studienplan
Zulassung
Folgende schweizerische Vorbildungsausweise berechtigen zur Zulassung zum Bachelorstudium an der Universität Freiburg:
- Schweizerische oder schweizerisch anerkannte kantonale, gymnasiale Maturität
- Berufs- oder Fachmaturitätsausweis + Zeugnis über die Ergänzungsprüfung der Schweizer Maturitätskommission (Passerelle)
- Bachelorabschluss einer schweizerischen universitären Hochschule, einer anerkannten schweizerischen Fachhochschule (FH) oder pädagogischen Hochschule (PH)
Eine Liste aller weiteren anerkannten schweizerischen Vorbildungsausweise befindet sich auf der Webseite von swissuniversities: https://studies.unifr.ch/go/de-admission-swisscertificates
Ausländische Vorbildungsausweise werden grundsätzlich nur anerkannt, wenn sie im Wesentlichen einer schweizerischen gymnasialen Maturität entsprechen. Sie müssen einen allgemein bildenden Charakter aufweisen. Als allgemein bildend gilt ein ausländischer Vorbildungsausweis, wenn unter anderem in den letzten drei Schuljahren der Sekundarstufe II durchgehend mindestens sechs allgemein bildende, voneinander unabhängige Fächer gemäss folgender Liste absolviert wurden:
- Erstsprache
- Zweitsprache
- Mathematik
- Naturwissenschaften (Biologie oder Physik oder Chemie)
- Geistes- und Sozialwissenschaften (Geographie oder Geschichte oder Wirtschaft/Recht)
- Frei wählbar (Informatik oder Philosophie oder eine zusätzliche Sprache oder ein Fach aus den Fächergruppen 4 oder 5)
Die allgemeinen sowie die länderspezifischen Mindestanforderungen für ausländische Vorbildungsausweise für die Zulassung zum Bachelorstudium an der Universität Freiburg befinden sich auf der Webseite von swissuniversities: http://studies.unifr.ch/go/de-admission-countrylist
Zusätzlich muss der Nachweis ausreichender Deutsch- oder Französischkenntnisse erbracht werden.
Alle Richtlinien sind abrufbar unter: https://studies.unifr.ch/go/adm-guidelines
Als Grundlage für die Bewertung von ausländischen Vorbildungsausweisen gelten die «Empfehlungen für die Bewertung ausländischer Reifezeugnisse» verabschiedet von der Kammer universitäre Hochschulen von swissuniversities am 11.11.2021 (https://studies.unifr.ch/go/swissuniversities21de). Die Zulassungsbestimmungen sind jeweils für das angegebene akademische Jahr gültig. Das Rektorat der Universität Freiburg behält sich das Recht vor, sie jederzeit zu ändern.
Besondere Zulassungsbedingungen
Für die Zulassung von Kandidaten und Kandidatinnen zum Bachelor of Arts in Klinische Heilpädagogik und Sozialpädagogik müssen die folgenden zusätzlichen besonderen Voraussetzungen alternativ erfüllt sein:
a) ein Nachweis über ein vollzeitiges neunmonatiges Vorpraktikum in einer heilpädagogischen Institution;
b) oder ein Nachweis über neun Monate Tätigkeit als diplomierter Lehrer oder diplomierte Lehrerin (ein Schuljahr mit einem vollen Lehrpensum).
Falls der Anstellungsumfang des Vorpraktikums nicht einer Vollzeitstelle entspricht, muss die Dauer entsprechend verlängert werden.