Klinische Heilpädagogik und Sozialpädagogik
Kurzbeschreibung
Im Studium «Klinische Heilpädagogik und Sozialpädagogik» (KHP-SP) werden wissenschaftliche und praxisorientierte Kenntnisse und Kompetenzen für den Einsatz in verschiedenen Berufsfeldern der Heilpädagogik bzw. Sonderpädagogik und Sozialpädagogik erworben. Dabei werden verschiedene Lebensbereiche und die gesamte Lebensspanne berücksichtigt. Im Zentrum steht die Beschäftigung mit Lebenslagen, Entwicklungskontexten und Lernsituationen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, deren Erziehung, Bildung oder selbständige Lebensführung erschwert sind. Schwerpunkte sind intellektuelle Behinderung (geistige Behinderung) sowie emotionale und soziale Entwicklungsstörungen (Verhaltensauffälligkeiten).
Das Studienprogramm KHP-SP ist schweizweit das einzige universitäre Angebot zur Qualifikation für wissenschaftliche und berufspraktische Tätigkeiten in diesen Themenfeldern. Die Studierenden entwickeln fundierte Kenntnisse zu sonder- und sozialpädagogischen Themen und Fragestellungen. Sie erwerben Grundlagen zur kritischen Reflexion und wissenschaftlichen Bearbeitung aktueller Anliegen und Herausforderungen der Heilpädagogik und Sozialpädagogik. Zudem eignen sie sich Grundkenntnisse aus Nachbardisziplinen wie Erziehungswissenschaften, Soziologie, Psychologie, Medizin und Rechtswissenschaften an, um der Komplexität und Interdisziplinarität der Themenfelder gerecht zu werden.
Weitere zentrale Ziele des Studiums sind der Erwerb praktischer Kompetenzen sowie die reflexive Verknüpfung von Theorie und Praxis. Die Praktika im ersten und zweiten Studienjahr fokussieren den Aufbau der Schlüsselkompetenzen pädagogische Beziehungsgestaltung und sonderpädagogische Diagnostik. Das Berufspraktikum während dem dritten Studienjahr dient der eingehenden Vertiefung und Anwendung gelernter Inhalte und praktischer Kompetenzen.
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Profil des Studienprogramms
Der Bachelor of Arts «Gesamtbereich Sonderpädagogik, Klinische Heilpädagogik und Sozialpädagogik» ist ein universitäres Angebot, welches sowohl den Erwerb wissenschaftlicher Kompetenzen ermöglicht als auch zu einem berufsqualifizierenden Diplom führt.
Das Studienprogramm richtet sich an Studierende mit der allgemeinen Zulassung zur Universität, welche praktisch oder wissenschaftlich in Handlungsfeldern der Heilpädagogik bzw. Sonderpädagogik und Sozialpädagogik tätig sein wollen. Dies bedeutet die Beschäftigung mit Lebenslagen, Entwicklungskontexten und Lernsituationen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, deren Erziehung und Bildung bzw. selbständige Lebensführung längerfristig erschwert sind.
Vorbereitend auf das Studienprogramm absolvieren Studierende ein Praktikum von neun Monaten. Klinische Heilpädagogik und Sozialpädagogik ist ein Vollzeitstudium, welches in sechs Semestern den Erwerb von 180 ECTS-Kreditpunkten vorsieht. Studieninhalte sind Grundlagenfächer der Sonder- und Sozialpädagogik und benachbarter Disziplinen (Erziehungswissenschaften, Soziologie, Psychologie, Medizin und Recht), Vertiefungen in heil- und sozialpädagogische Themen sowie Praktika in verschiedenen Handlungsfeldern. Dabei ist eine reflexive Verknüpfung von Theorie und Praxis zentral.
Freiburger Profil
Das Studienprogramm «Klinische Heilpädagogik und Sozialpädagogik» ist in der Schweiz ein einzigartiges universitäres Angebot zur Qualifikation für wissenschaftliche und berufspraktische Tätigkeiten in der Heilpädagogik bzw. Sonderpädagogik sowie Sozialpädagogik.Charakteristisch für dieses Studienprogramm sind die Berücksichtigung verschiedener Lebensbereiche über die gesamte Lebensspanne und eine Schwerpunktsetzung in den Bereichen intellektuelle Behinderung (geistige Behinderung) sowie emotionale und soziale Entwicklungsstörungen (Verhaltensauffälligkeiten).
Mit diesem Bachelor können zwei Qualifikationen erworben werden: Zum einen führt das Studium zu einem Diplom in Heil- und Sozialpädagogik, welches in der Berufswelt sehr geschätzt wird. Zum anderen ermöglicht das Bachelorstudium Zugang zu Masterstudienprogrammen der Sonderpädagogik (Schulische Heilpädagogik, Heilpädagogische Früherziehung, Sonderpädagogik) und ggf. zu benachbarten Disziplinen. Ein Master in Sonderpädagogik befähigt zu weiterführenden wissenschaftliche Tätigkeiten (u.a. Doktorat).
Ausbildungsziele und Berufsperspektiven
Rahmenziele für die berufliche und wissenschaftliche Qualifikation Studierender der Klinischen Heilpädagogik und Sozialpädagogik:a) Erwerb theoretisch-inhaltlicher Kenntnisse
- Kenntnisse über Beeinträchtigung und Behinderung in ihren Facetten, Komplexitäten und Wechselwirkungen;
- Kenntnisse über die Lebenslagen, Entwicklungskontexte und Lernsituationen von Menschen mit Behinderung und Beeinträchtigung über die gesamte Lebensspanne;
- Kenntnisse über Bedarfe, die sich im Zusammenhang mit Behinderung und Beeinträchtigung ergeben können und adäquaten Umgang im Rahmen sonder- und sozialpädagogischer Tätigkeiten;
- Kenntnisse von relevanten theoretischen Grundlagen aus Nachbarsdisziplinen.
b) Erwerb wissenschaftlicher Kompetenzen
- Wissenschaftsmethodische Grundkenntnisse;
- Wissenschaftstheoretische Grundkenntnisse.
c) Erwerb professioneller Kompetenzen
- Handlungskompetenzen;
- Persönliche und soziale Kompetenzen.
Im Laufe des Studienprogrammes absolvieren die Studierenden Praktika in verschiedenen Handlungsfeldern:
- Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit intellektueller oder schwerer und mehrfacher Behinderung;
- Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten bzw. emotionalen und sozialen Entwicklungsstörungen oder in schwierigen Lebenslagen;
- Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Sinnes- oder Körperbehinderungen;
- Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS).
Rahmenziele und Handlungsfelder der Praktika umschreiben die beruflichen Perspektiven mit einem Bachelor of Arts «Gesamtbereich Sonderpädagogik, Klinische Heilpädagogik und Sozialpädagogik»:
- Heil- und sozialpädagogische Arbeit in stationären, teilstationären und ambulanten Angeboten der Behindertenhilfe und der Jugendhilfe;
- Pädagogische Leitungs- und Beratungsfunktionen in Angeboten der Behindertenhilfe und der Jugendhilfe;
- Arbeit in Aus-, Fort- und Weiterbildung von Fachpersonen der Behindertenhilfe und der Jugendhilfe;
- Weiterführung der wissenschaftlichen Studien (Master).
Studienaufbau
Studienstruktur
180 ECTS-Kreditpunkte, 6 Semester
Studienplan
Zulassung
Folgende schweizerische Vorbildungsausweise berechtigen zur Zulassung zum Bachelorstudium an der Universität Freiburg:
- Schweizerische oder schweizerisch anerkannte kantonale, gymnasiale Maturität
- Berufs- oder Fachmaturitätsausweis + Zeugnis über die Ergänzungsprüfung der Schweizer Maturitätskommission (Passerelle)
- Bachelorabschluss einer schweizerischen universitären Hochschule, einer anerkannten schweizerischen Fachhochschule (FH) oder pädagogischen Hochschule (PH)
Eine Liste aller weiteren anerkannten schweizerischen Vorbildungsausweise befindet sich auf der Webseite von swissuniversities: https://studies.unifr.ch/go/de-admission-swisscertificates
Ausländische Vorbildungsausweise werden grundsätzlich nur anerkannt, wenn sie im Wesentlichen einer schweizerischen gymnasialen Maturität entsprechen. Sie müssen einen allgemein bildenden Charakter aufweisen. Als allgemein bildend gilt ein ausländischer Vorbildungsausweis, wenn unter anderem in den letzten drei Schuljahren der Sekundarstufe II durchgehend mindestens sechs allgemein bildende, voneinander unabhängige Fächer gemäss folgender Liste absolviert wurden:
- Erstsprache
- Zweitsprache
- Mathematik
- Naturwissenschaften (Biologie oder Physik oder Chemie)
- Geistes- und Sozialwissenschaften (Geographie oder Geschichte oder Wirtschaft/Recht)
- Frei wählbar (Informatik oder Philosophie oder eine zusätzliche Sprache oder ein Fach aus den Fächergruppen 4 oder 5)
Die allgemeinen sowie die länderspezifischen Mindestanforderungen für ausländische Vorbildungsausweise für die Zulassung zum Bachelorstudium an der Universität Freiburg befinden sich auf der Webseite von swissuniversities: https://studies.unifr.ch/go/de-admission-countries
Zusätzlich muss der Nachweis ausreichender Deutsch- oder Französischkenntnisse erbracht werden.
Alle Richtlinien sind abrufbar unter: https://studies.unifr.ch/go/adm-guidelines
Als Grundlage für die Bewertung von ausländischen Vorbildungsausweisen gelten die «Empfehlungen für die Bewertung ausländischer Reifezeugnisse» verabschiedet von der Kammer universitäre Hochschulen von swissuniversities am 11.11.2021 (https://studies.unifr.ch/go/swissuniversities21de). Die Zulassungsbestimmungen sind jeweils für das angegebene akademische Jahr gültig. Das Rektorat der Universität Freiburg behält sich das Recht vor, sie jederzeit zu ändern.
Besondere Zulassungsbedingungen
Für die Zulassung von Kandidaten und Kandidatinnen zum Bachelor of Arts in Klinische Heilpädagogik und Sozialpädagogik müssen die folgenden zusätzlichen besonderen Voraussetzungen alternativ erfüllt sein:
a) ein Nachweis über ein vollzeitiges neunmonatiges Vorpraktikum in einer heilpädagogischen Institution;
b) oder ein Nachweis über neun Monate Tätigkeit als diplomierter Lehrer oder diplomierte Lehrerin (ein Schuljahr mit einem vollen Lehrpensum).
Falls der Anstellungsumfang des Vorpraktikums nicht einer Vollzeitstelle entspricht, muss die Dauer entsprechend verlängert werden.
Eckpunkte
Verliehener Titel
Bachelor of Arts
Studiensprachen
Nach Wahl Studium auf Deutsch oder auf Französisch
Studienbeginn
Studienbeginn nur im Herbstsemester (September)
Besonderheiten für die Zulassung
Vorbereitend auf das Studienprogramm absolvieren Studierende ein Praktikum von neun Monaten.
Eine verspätete Anmeldung ist nicht möglich.
Zugang zu weiterführenden Studien
Master
Kontakt
Philosophische Fakultät
Departement für Sonderpädagogik
Arnaud Maret, Studienberater
arnaud.maret@unifr.ch
http://studies.unifr.ch/go/de-specialeducation