Kultur, Politik und Religion in der pluralistischen Gesellschaft

Kurzbeschreibung

Dieses interdisziplinäre Masterprogramm ist einzigartig in der Schweiz. Die Ausbildung kombiniert Ansätze aus der Soziologie, der Sozialanthropologie und der Religionswissenschaft miteinander. Im Mittelpunkt stehen Probleme und Perspektiven der pluralistischen und globalisierten Gesellschaften der Gegenwart, die durch sozioökonomischen Umbrüche, den Wandel der Nationalstaaten und durch Migration geprägt sind. Die Studierenden erlangen Kenntnisse in den Bereichen Politik, Recht und Religion, um die jüngsten Entwicklungen dieser Gesellschaften im Wandel verstehen zu können. Das Masterprogramm bietet drei Optionen, von denen die Studierenden zum Zeitpunkt der Einschreibung eines auswählen: 1. Soziale und kulturelle Dynamiken: In dieser Option werden die Bedingungen und Probleme des «Zusammenlebens» und der Vielfalt in allen ihren Dimensionen untersucht (Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft, Politik etc.). Die Studierenden erlangen die für eine spätere Berufstätigkeit in diesem Bereich notwendigen Kompetenzen. 2. Politische und normative (Un)ordnungen: In dieser Option wird eine Vielzahl zeitgenössischer Problemfelder rund um Politik, Normen und Recht angeschnitten. 3. Religion und Gesellschaft: In dieser Option wird die Religion als strukturierendes Element der zeitgenössischen Gesellschaften analysiert und vertieft betrachtet.
Das Studienprogramm fördert die Möglichkeit zur Feldforschung und integriert ggf. eigenständige Praktika. Es kann in französischer oder deutscher Sprache belegt werden. Ferner ist es möglich, das Programm in beiden Sprachen zu belegen und den Vermerk «Zweisprachiges Studium, Deutsch/Französisch» zu erhalten.

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    Profil des Studienprogramms

    Das Masterprogramm ist interdisziplinär ausgerichtet: Ansätze aus der Soziologie, der Sozialanthropologie und der Religionswissenschaft werden miteinander kombiniert, wodurch das Studienprogramm in der Schweiz einzigartig ist. Das Programm besteht aus fächerübergreifenden Modulen und einer Option (nach Wahl). Es vermittelt analytische und methodische Fähigkeiten zur sozialwissenschaftlichen Betrachtung pluralistischer und globalisierter Gesellschaften.

    Freiburger Profil
    Neben den fachübergreifenden Modulen belegen die Studierenden in ihrer Option Spezialisierungsmodule.

    1. Option Soziale und kulturelle Dynamiken
      In dieser Option werden überwiegend aus der Soziologie stammende Kenntnisse und Analysewerkzeuge vermittelt, mit denen die gesellschaftliche Pluralität untersucht wird. Die Studierenden werden an die Untersuchung der sichtbarsten Aspekte dieser Vielfalt herangeführt: an Migrationsphänomene, interethnische Beziehungen, kulturelle Standardisierung oder Diversifizierung, sozioökonomische Ungleichheiten, neue Formen der Staatsbürgerschaft und deren Auswirkungen auf die Menschen. Allgemeiner werden in dieser Option die Lebensweisen und Werte untersucht, die sich in verschiedenen Gesellschaftsbereichen herausbilden: in den Familien, sozialen Netzwerken, Jugendgruppen, Vereinen, Migrantengruppen, öffentlichen Institutionen, Berufsgruppen und Unternehmen. Die Option legt den Schwerpunkt auf die neuen Formen des «Zusammenlebens» und auf die Beziehungen zwischen Einzelpersonen und Gruppen wie z.B. die interethnischen Beziehungen, Beziehungen zwischen Generationen, Berufsgruppen und zwischen Frauen und Männern. Die Studierenden erwerben die Fähigkeit, die Problemfelder des öffentlichen Raums und der Medien zu verstehen sowie die Interaktionen und die Kommunikation in den Institutionen aus Politik, Recht und Gesundheitswesen zu analysieren. Weiterhin werden ihnen Mittel an die Hand gegeben, um die Umbrüche in der Arbeitswelt bewerten zu können.
      Die Studierenden absolvieren interaktive Übungen und erlernen Techniken, um qualitative empirische Umfragen bei den Institutionen und den betroffenen Bevölkerungsgruppen durchführen zu können. So werden die Studierenden an Einzelgespräche, Fokusgruppen, Lebensberichte, die Analyse von institutionellen Dokumenten und audiovisuelle Techniken herangeführt.
    2. Option Politische und normative (Un)ordnungen
      Diese Option stützt sich hauptsächlich auf die Sozialanthropologie. Die Studierenden schneiden eine Vielzahl zeitgenössischer Problemfelder rund um Politik, Normen und Recht an. Es wird eine komparative und kritische Untersuchung des kombinierten Einflusses dieser verschiedenen Dimensionen auf die Entstehung der sozialen Ordnung bzw. Unordnung im kolonialen und postkolonialen Kontext durchgeführt. Studiert werden die Volkswirtschaft des öffentlichen Raums, der Zugang zu den (ökonomischen, kulturellen, symbolischen etc.) Ressourcen sowie die verschiedenen Regime auf der Welt, die Proteste, die staatliche Politik und der jeweilige institutionelle bzw. nichtinstitutionelle Rahmen. Im Unterricht wird die Vielzahl der aktuellen Machtdynamiken mit ihren Auswirkungen auf die Menschen und auf die kollektiven Einheiten identifiziert. Die Analysen orientieren sich an verschiedenen Fallstudien und berücksichtigen die unterschiedlichen Problemfelder (Politik, Wirtschaft, Gesellschaft etc.), in denen die betreffenden Konflikte und Verhandlungen geführt werden.
      Da empirische Studien und theoretische Überlegungen miteinander kombiniert und ethnografische Methoden bevorzugt werden, wird in dieser Option auch kritisch über das anthropologische Wissen und die Position des Anthropologen im Beobachtungs- und Analyseprozess reflektiert.
    3. Option Religion und Gesellschaft
      Diese Option stützt sich hauptsächlich auf die Religionswissenschaft. Sie ermöglicht das vertiefte Studium des Religiösen und seiner Problemfelder in den zeitgenössischen Gesellschaften, insbesondere in Europa, Nordamerika und der Schweiz. Die sozialwissenschaftlichen Methoden der Soziologie, der Anthropologie und der Geschichte ermöglichen das Verständnis und die Analyse des Religiösen auf individueller Ebene und auf Ebene der Gruppen, Organisationen, Institutionen und Gesellschaften. Im Mittelpunkt der behandelten Themen stehen Fragen zur religiösen Vielfalt, zum gesellschaftlichen Pluralismus und zur gesellschaftlichen Integration. Dabei wird das Verhältnis von Religion und Medien, Jugendlichen, Gender, der Globalisierung, der Wirtschaft, der Politik, der Identität, der Anerkennung, der Gesundheit, der Erziehung und dem öffentlichen Raum berührt.
      Die Ausbildung umfasst Theorie und Empirie. Auf die gemeinsame Diskussion und die individuelle Forschungsarbeit wird grosser Wert gelegt.

    Berufsaussichten
    Aufgrund seines interdisziplinären Schwerpunkts bietet dieses Masterprogramm Zugang zu unterschiedlichen Berufsfeldern. Die erworbenen Kenntnisse und Kompetenzen erfüllen den Bedarf am derzeitigen Arbeitsmarkt und ermöglichen den Umgang mit Problemfeldern aus den Bereichen Organisation, Beziehungen, Kommunikation, Kultur und Identität, wie sie in den verschiedenen Arten von kollektiven Einheiten und Institutionen auftreten:

    • Nichtregierungs- und Wohltätigkeitsorganisationen;
    • Soziale und kulturelle Organisationen (Prävention, Projektmanagement, Moderation, Museen);
    • Verbände, Interessengruppen, politische Parteien;
    • Privatunternehmen (Personalwesen, Kommunikation, Ausbildung);
    • Kantonale und eidgenössische öffentliche Verwaltungen (wissenschaftliche Mitarbeit, Auswertung);
    • Journalismus und Medien;
    • Public Relations, diplomatischer Dienst;
    • Bereich Ausbildung;
    • Forschung, wissenschaftliche Gutachten, akademische Laufbahn.

Studienaufbau

Studienstruktur

90 ECTS-Kreditpunkte + 30 ECTS-Kreditpunkte optional in einem Nebenprogramm nach Wahl oder in einem Spezialisierungsprogramm, 3 bis 4 Semester

Studienplan

Zulassung

Masterstudiengänge bauen auf die im Bachelorstudium erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten auf.

Inhaberinnen und Inhaber eines universitären Bachelorabschlusses einer Schweizer Universitären Hochschule werden ohne Bedingungen zum Masterstudium zugelassen, wenn sie, je nach gewünschtem Masterstudium, 60 oder 90 ECTS-Kreditpunkte in derselben Studienrichtung erworben haben. Es können jedoch Auflagen verfügt werden. Dasselbe Prinzip gilt für Inhaberinnen und Inhaber eines ausländischen universitären Bachelorabschlusses, der von der Universität Freiburg anerkannt und als gleichwertig eingestuft wird.

Inhaberinnen und Inhaber eines Schweizer oder ausländischen universitären Bachelorabschlusses, der von der Universität Freiburg anerkannt und als gleichwertig eingestuft wird, welche diese Bedingung nicht erfüllen, können mit Bedingungen (vor Beginn des Masterstudiums zu erbringen) und/oder Auflagen (während des Masterstudiums zu erbringen) zum Masterstudium zugelassen werden. Diese Studienleistungen dürfen 60 ECTS-Kreditpunkte nicht überschreiten. Dasselbe trifft für Inhaberinnen und Inhaber eines Bachelorabschlusses einer Schweizer Fachhochschule zu, gemäss den massgebenden Konventionen.

Die spezifischen Zulassungsbedingungen jedes Masterstudienprogrammes bleiben vorbehalten.

Varianten

Wird auch als Nebenprogramm und als Spezialisierungsprogramm angeboten (30 ECTS-Kreditpunkte).

Nebenprogramme nach Wahl

Eckpunkte

Verliehener Titel

Master of Arts in Sozialwissenschaften: Kultur, Politik und Religion in der pluralistischen Gesellschaft

Studiensprachen

Nach Wahl Studium auf Deutsch, auf Französisch oder auf Deutsch und Französisch. Einige Lehrveranstaltungen werden in englischer Sprache angeboten.

Optionen

Für die Möglichkeit, den Zusatz «Zweisprachiges Studium, Deutsch/Französisch» zu erwerben, wenden Sie sich bitte an das betreffende Departement (siehe Kontakt).
Drei Optionen werden angeboten:

  • Soziale und kulturelle Dynamiken
  • Politische und normative (Un)ordnungen
  • Religion und Gesellschaft

Studienbeginn

Studienbeginn im Herbstsemester (September) oder im Frühlingssemester (Februar)

Zugang zu weiterführenden Studien

Doktorat

Kontakt

Philosophische Fakultät
Departement für Sozialwissenschaften
Dr. Ansgar Joedicke
ansgar.joedicke@unifr.ch
http://studies.unifr.ch/go/de-socialsciences