Interreligiöse Studien

Kurzbeschreibung

Der Master of Arts in Interreligiösen Studien vermittelt eine vertiefte und vervollständigte Ausbildung hinsichtlich der Bedeutung und Rolle von Religion(en) und deren Transformationen in Geschichte und Gesellschaft unter besonderer Berücksichtigung des Christentums und des interreligiösen und interkulturellen Dialogs sowie von Selbstreflexionen anderer Religionen.
Das Hauptprogramm wird zur Zeit auf Deutsch sowie zweisprachig (Deutsch und Französisch) angeboten. Es besteht die Möglichkeit, ein Diplom mit dem Zusatz «Zweisprachiges Studium, Deutsch/Französisch» zu erlangen.

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    Profil des Studienprogramms

    Im Geflecht von Ethik, Spiritualität und interreligiösem Dialog werden religiöse Überzeugungen praktisch. Ethik ist in religiösen Traditionen nicht nur ein Ergebnis normativer Vorgaben, sondern entsteht auch im Kontext spiritueller Praxis. Unter Spiritualität wird zum einen eine auf persönliche Erfahrung bezogene Reflexion religiöser Traditionen verstanden und zum anderen die «geistliche» Dimension institutionalisierter Religion. Spiritualität in diesem Sinn nimmt insbesondere seit dem 20. Jahrhundert eine zunehmend wichtige Stellung im Selbstverständnis von Religionen und insbesondere von religiösen Menschen ein. Ethik wird immer weniger zu einer Ausführung von Regeln, die in einer Tradition festgelegt wurden; vielmehr wird Handlungsorientierung gerade in sich spirituell verstehenden Gemeinschaften und Menschen verstärkt von Aushandlungsprozessen bestimmt. Grundlegend sind dabei die persönliche Zustimmung und Güterabwägungen.

    Aus diesem veränderten Wechselverhältnis von Ethik und Spiritualität ergeben sich neue Herausforderungen für den interreligiösen Dialog, der nicht mehr einfach als Prozess des Austauschs und Abgleichs fest definierter Positionen verstanden wird. Er ist damit immer stärker nicht nur von normativen Texten der jeweiligen religiösen Tradition, sondern auch von persönlichen Erfahrungen geprägt. Übereinstimmungen und Unterschiede zwischen Religionen erhalten in diesem Kontext neue Signaturen, weil manche dogmatischen Differenzen in spirituellen Interpretationen kleiner werden, zugleich aber unter Berufung auf persönliche Erfahrungen neue Konflikte produzieren können.

    Das beschriebene Feld zwischen Ethik, Spiritualität und interreligiösem Dialog bildet das Zentrum des Studienprogramms. Es öffnet damit neue Wege, die Pluralisierungsvorgänge in der religiösen Landschaft nicht nur von ihren institutionellen Strukturen oder den theologischen Fragen her zu lesen, sondern auch als Ergebnis eines offenen spirituellen Feldes.

    In diesem Rahmen vermittelt das Studienprogramm neben vertieftem, existentiell reflektiertem Wissen über Grundprobleme des Dialogs auch gesellschaftsrelevante Fähigkeiten und Handlungsmöglichkeiten für die Praxis. Es will Studierenden das Wissen vermitteln, Religionen unter Einbeziehung theologischer Perspektiven als ethisch, spirituell und damit gesellschaftlich wirkmächtigen Faktor zu analysieren. In dieser Perspektive werden alle Religionen einbezogen, doch kommt namentlich Christentum, Judentum, Islam und den grossen asiatischen Religionen eine besondere Beachtung zu.

    Das in der Theologischen Fakultät angesiedelte Studienprogramm ist interfakultär vernetzt, interdisziplinär ausgerichtet und steht als Nebenprogramm Studierenden aller Disziplinen offen. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Lehrangebot des Schweizerischen Zentrums für Islam und Gesellschaft.

    Berufsperspektiven
    Berufsperspektiven ergeben sich unter anderem für folgende Gruppen:
    – Theologen und Theologinnen, die eine Spezialisierung in gesellschaftspolitisch relevanten Feldern suchen, sowohl für innerkirchliche Tätigkeitsfelder als auch ausserhalb der Kirche;
    – Fachleute, die interkulturelle und interreligiöse Kompetenzen im Bereich der Religion benötigen, etwa in der kommunalen Verwaltungen, in der Medien- und in der Kulturbranche, in der (Erwachsenen-)Bildung, im Handel und in internationalen Konzernen, bei Nicht-Regierungsorganisationen oder im interkulturellen Bereich sowie als Mediatorinnen und Mediatoren mit interreligiösen/interkulturellen Arbeitsfeldern;
    – Die Möglichkeit der Verwertung einzelner Module für die Ausbildung als Lehrerin oder Lehrer an öffentlichen Schulen ist gegeben.

Studienaufbau

Studienstruktur

90 ECTS-Kreditpunkte + 30 ECTS-Kreditpunkte in einem Nebenprogramm nach Wahl, 4 Semester

Studienplan

Zulassung

Masterstudiengänge bauen auf die im Bachelorstudium erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten auf.

Inhaberinnen und Inhaber eines universitären Bachelorabschlusses einer Schweizer Universitären Hochschule werden ohne Bedingungen zum Masterstudium zugelassen, wenn sie, je nach gewünschtem Masterstudium, 60 oder 90 ECTS-Kreditpunkte in derselben Studienrichtung erworben haben. Es können jedoch Auflagen verfügt werden. Dasselbe Prinzip gilt für Inhaberinnen und Inhaber eines ausländischen universitären Bachelorabschlusses, der von der Universität Freiburg anerkannt und als gleichwertig eingestuft wird.

Inhaberinnen und Inhaber eines Schweizer oder ausländischen universitären Bachelorabschlusses, der von der Universität Freiburg anerkannt und als gleichwertig eingestuft wird, welche diese Bedingung nicht erfüllen, können mit Bedingungen (vor Beginn des Masterstudiums zu erbringen) und/oder Auflagen (während des Masterstudiums zu erbringen) zum Masterstudium zugelassen werden. Diese Studienleistungen dürfen 60 ECTS-Kreditpunkte nicht überschreiten. Dasselbe trifft für Inhaberinnen und Inhaber eines Bachelorabschlusses einer Schweizer Fachhochschule zu, gemäss den massgebenden Konventionen.

Die spezifischen Zulassungsbedingungen jedes Masterstudienprogrammes bleiben vorbehalten.

Varianten

Wird auch als Nebenprogramm angeboten (30 ECTS-Kreditpunkte).

Nebenprogramme nach Wahl

Eckpunkte

Verliehener Titel

Master of Arts in Interreligiösen Studien

Studiensprachen

Nach Wahl Studium auf Deutsch, auf Französisch oder auf Deutsch und Französisch.

Optionen

Erwerb des Zusatzes «Zweisprachiges Studium, Deutsch/Französisch» möglich.

Studienbeginn

Studienbeginn im Herbstsemester (September) oder im Frühlingssemester (Februar)

Zugang zu weiterführenden Studien

Doktorat

Kontakt