Rätoromanisch

Kurzbeschreibung

Das Studienprogramm Rätoromanisch widmet sich den vielfältigen Sprachformen Romanischbündens. Wer verwendet in der heutigen Gesellschaft wie und wann Rätoromanisch? Welche Stellung haben die Rätoromanen im dreisprachigen Kanton Graubünden und in der viersprachigen Schweiz? Welche Motive und Traditionen prägen die rätoromanische Literatur? Mit solchen und weiteren Fragen setzen sich Rätoromanischstudierende im Bachelorprogramm auseinander. Der Schwerpunkt liegt an der Universität Freiburg auf der Linguistik, doch die Literaturwissenschaft bildet ebenfalls einen integralen Bestandteil der Ausbildung.
Die Studierenden erwerben im Bachelorprogramm ein breites Grundlagenwissen für die Tätigkeit in rätoromanischen Institutionen, Medien und Schulen bzw. für ein weiterführendes Studium auf Masterstufe.
Das Bachelorprogramm setzt vertiefte Kenntnisse in mindestens einer rätoromanischen Varietät voraus (Idiom oder Rumantsch Grischun). Einige Veranstaltungen werden auf Deutsch durchgeführt.

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    Profil des Studienprogramms

    Rumantsch a Friburg? Sa chapescha!
    Die Universität Freiburg ist neben der Universität Zürich die einzige Schweizer Hochschule, die ein Studienprogramm in Rätoromanistik anbietet. Rätoromanistik ist die Wissenschaft von der rätoromanischen Sprache und Literatur in Geschichte und Gegenwart. Der Schwerpunkt des Rätoromanischstudiums liegt in Freiburg auf der Linguistik, wobei soziolinguistische und sprachkontaktbezogene Fragestellungen besondere Berücksichtigung finden. Die Literaturwissenschaft bildet ebenfalls einen integralen Bestandteil der Ausbildung.

    Studieninhalte
    Das Bachelorprogramm vermittelt den Studierenden Grundlagen der Linguistik und der literarischen Textanalyse und gibt einen Überblick über die rätoromanische Sprach- und Literaturgeschichte. Der Fokus liegt auf den historischen Entwicklungen und den strukturellen Eigenheiten rätoromanischer Mundarten und Regionalschriftsprachen sowie den vielfältigen Kontakten zu anderen Sprach- und Kulturräumen. Die Studierenden befassen sich mit einem breiten Spektrum von Verwendungsarten des Rätoromanischen: von Gerichtsprotokollen aus dem Dreibündenstaat bis zu aktuellen Medienbeiträgen, von Glaubensdisputen und politischer Dichtung aus der Reformationszeit bis zu moderner Lyrik und digitaler Alltagskommunikation. Weitere Gegenstände des Studiums sind die Bündner Sprachdebatten in Vergangenheit und Gegenwart, die Mehrsprachigkeit der Rätoromanisch Sprechenden, die überregionale schriftsprachliche Normierung mit Rumantsch Grischun und der Status des Rätoromanischen als Minderheitensprache.

    Voraussetzungen
    Für das Räroromanischstudium sind Pioniergeist, Freude am Lesen und Schreiben sowie Interesse an der analytischen Auseinandersetzung mit Sprache, Texten und anderen Medien gefragt. Da der Grossteil der Veranstaltungen auf Rätoromanisch durchgeführt wird, sind vertiefte Kenntnisse in mindestens einer rätoromanischen Varietät (Idiom oder Rumantsch Grischun) unabdingbar. Die Beschäftigung mit weiteren Varietäten des Rätoromanischen ist Teil des Studiums.
    Einige Veranstaltungen werden auf Deutsch durchgeführt, sodass auch Studierende ohne Rätoromanischkenntnisse Teile des Studienprogramms besuchen können. Zudem stehen allen Studierenden rätoromanische Sprachkurse offen.

    Vorteile
    Die kleine Anzahl Studierender ermöglicht eine gute und enge Betreuung durch Professoren und Lehrbeauftragte. Charakteristisch für den Studienbereich Rätoromanisch ist die familiäre Atmosphäre, die auch den ausseruniversitären Kontakt unter den Studierenden fördert.

    Kombinationen
    Das Studienprogramm Rätoromanisch kann sowohl mit anderen Studienprogrammen der Geisteswissenschaften als auch mit solchen der Sozial- und/oder der Naturwissenschaften kombiniert werden. Beliebte Kombinationen sind zum Beispiel andere Sprachen und Literaturen, Geschichte, Kommunikation und Medien oder Pädagogik.

    Berufsperspektiven
    Im Bachelorprogramm Rätoromanisch erwerben die Studierenden ein breites und fundiertes Grundlagenwissen für die Arbeit in rätoromanischen Institutionen, Medien und Schulen. Der Bachelorabschluss bildet ausserdem die Basis für ein weiterführendes Studium auf Masterstufe (in Mehrsprachigkeitsforschung mit Option Rätoromanisch und in weiteren sprachlichen Disziplinen).
    Den Absolventinnen und Absolventen des Rätoromanischstudiums stehen zahlreiche Berufsfelder offen: Medienarbeit (Radio, Zeitung, Fernsehen, Internet), Mitarbeit in rätoromanischen oder mit dem Rätoromanischen verbundenen Sprach- und Kulturinstitutionen (Lia Rumantscha, Institut dal Dicziunari Rumantsch Grischun, Schweizerisches Literaturarchiv usw.), Übersetzertätigkeit, Bibliotheksarbeit. Das Bachelorprogramm zu 60 ECTS-Kreditpunkten erfüllt die Anforderungen für die Zulassung zum Lehrdiplom für Maturitätsschulen (LDM).
    Wegen der relativ geringen Anzahl von Hochschulabsolventinnen und -absolventen in Rätoromanistik sind auf dem Arbeitsmarkt in Graubünden, in der Bundesverwaltung, an Hochschulen sowie in verschiedenen nationalen Forschungsprojekten immer wieder Personen mit dieser Qualifikation gesucht.

Studienaufbau

Studienstruktur

60 ECTS-Kreditpunkte als Nebenprogramm

Studienplan

Bemerkung

Dieses Bachelorprogramm findet auf Masterstufe Fortsetzungen im Nebenprogramm «Rätoromanisch» (30 ECTS-Kreditpunkte) und im Hauptprogramm «Mehrsprachigkeitsforschung» mit Option Rätoromanisch (90 ECTS-Kreditpunkte).

Varianten

Wird auch als Nebenprogramm zu 30 ECTS-Kreditpunkten angeboten.

Eckpunkte

Verliehener Titel

-

Studiensprachen

Studium auf Rätoromanisch. Einige Veranstaltungen werden auf Deutsch und/oder auf Französisch durchgeführt.

Studienbeginn

Studienbeginn im Herbstsemester (September) oder im Frühlingssemester (Februar)

Zugang zu weiterführenden Studien

Dieses Bachelorprogramm gibt auch Zugang zum Masterprogramm Mehrsprachigkeitsforschung – Option: Rätoromanisch.

Kontakt

Philosophische Fakultät
Departement für Mehrsprachigkeitsforschung und Fremdsprachendidaktik
Prof. Matthias Grünert
matthias.gruenert@unifr.ch
Dr. Renzo Caduff
renzo.caduff@unifr.ch
http://studies.unifr.ch/go/de-multilingualism