Islam und Gesellschaft

Kurzbeschreibung

Das europaweit einzigartige Masterprogramm «Islam und Gesellschaft» vermittelt Kompetenzen für einen differenzierten Umgang mit komplexen Debatten, indem zentrale Fragen des muslimisch-religiösen Selbstverständnisses aufgegriffen und Perspektiven für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen erarbeitet werden. Besonderheit des Programms ist die systematische Verflechtung der zwei Erkenntnisbereiche «Islam» und «Gesellschaft». Dabei werden in einem integrativen Ansatz gesellschaftswissenschaftliche, theologische, historisch-hermeneutische und praktische Erkenntnisfelder zusammengeführt. Das Programm ist ein Studienangebot des Schweizerischen Zentrums für Islam und Gesellschaft (SZIG) an der Universität Freiburg.

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    Profil des Studienprogramms

    Aktuelle Diskussionen über den Islam zeigen, dass nicht nur um gesellschaftliche und politische Lösungen gerungen wird, sondern auch ein gesteigerter Bedarf an islamisch-religiösen Interpretationsmustern besteht. Vor diesem Hintergrund widmet sich das Programm den Wechselwirkungen zwischen Islam und Gesellschaft in Europa und speziell im schweizerischen Kontext. Dabei geht es zu einen um philosophisch-theologische Diskurse und normative Fragen, zum anderen um gesellschaftliche, rechtliche und politische Rahmenbedingungen sowie um soziale Handlungsfelder. Wie wirken sich Trends wie Säkularisierung, Individualisierung und Pluralisierung auf aktuelle Islamverständnisse und die gesellschaftliche Partizipation muslimischer Akteure aus? Wie werden theologische Positionen zwischen Tradition und Innovation, zwischen Literalismus und hermeneutischer Offenheit sowie zwischen Universalismus und Kontextualität ausgehandelt? Welche Bedeutung haben Normen für das religiöse Selbstverständnis der Muslime und ihre Lebenswelten? Welche Rolle spielen muslimische Zugänge in zeitgenössischen Reflexionen etwa zu Geschlechterordnungen, wirtschafts-, umwelt- und sozialethischen Fragen? Wie verhalten sich muslimische Motivationen und Glaubensvorstellungen zu den Eigenlogiken von Bildung, Sozialer Arbeit oder Seelsorge? Bei all diesen Fragen geht es einerseits darum, die vielfältigen Erscheinungsformen des Islams und der Muslime in Europa mittels theoretischer Ansätze zu analysieren und empirisch zu erkunden. Andererseits liegt der Fokus darauf, wie sich das islamische Denken im europäischen Kontext ausgehend von einer Selbstreflexion von dessen pluralen Wissenstraditionen weiterentwickelt.

    Freiburger Profil
    Das Studienprogramm speist sich aus Angeboten des Schweizerischen Zentrums für Islam und Gesellschaft (SZIG) und anderer Departemente der Universität Freiburg. Das SZIG ist ein nationales Kompetenzzentrum für aktuelle gesellschaftliche Fragen zum Islam in der Schweiz. Es verfolgt einen multiperspektivischen Ansatz, der eine islamische Selbstreflexion darüber einschliesst, wie plurale islamische Wissens- und Traditionsbestände im Schweizer Kontext transformiert und eingebracht werden sollen. Interdisziplinäre Forschungsprojekte zu diesen Fragen mit systematischer und praktischer Ausrichtung ermöglichen eine forschungsbasierte Lehre, die in vielfältigen Lernformen gestaltet ist. Ausserdem pflegt das SZIG auf nationaler und internationaler Ebene enge Kontakte mit unterschiedlichen Akteuren in den Bereichen Wissenschaft, Politik, Religion und Zivilgesellschaft. Aufgrund seines vielfältigen Weiterbildungsprogramms und durch die Bearbeitung von Mandaten zu aktuellen Themen weist das SZIG einen hohen Praxisbezug auf. Als interfakultäres Zentrum der Theologischen, der Rechtswissenschaftlichen und der Philosophischen Fakultät führt es unterschiedliche islam- und religionsbezogene Kompetenzen zusammen, die ein vielfältiges Studienprogramm ermöglichen. Regelmässige Tagungen und Gastvorträge mit internationalen Gästen ergänzen das Studienangebot.

    Ausbildungsziele und Berufsperspektiven
    Studierende, welche mit Erfolg das Studienprogramm absolviert haben, sind in der Lage,
    – komplexe Phänomene mit Bezug zum Islam und Muslimen im europäischen und schweizerischen Kontext mit Hilfe unterschiedlicher disziplinarischer Zugänge zu analysieren;
    – bestehende Erkenntnisse auf neue Kontexte in einem dynamischen Wechselverhältnis zwischen Islam und Gesellschaft zu übertragen;
    – innovative Forschungsfragen in bisher wenig untersuchten Bereichen zu formulieren;
    – eigenständige wissenschaftliche Positionen in einem Forschungs- und Diskussionsfeld zu er-schliessen, das stark von Kontroversen und Polarisierungen geprägt ist;
    – Resultate auf Grundlage wissenschaftlicher Standards sowie auch unter Berücksichtigung unterschiedlicher Erwartungen von Seiten politischer und gesellschaftlicher Akteure zu formulieren.

    In vielen Tätigkeiten sind heute Kompetenzen im Umgang mit kultureller und religiöser Vielfalt unverzichtbar. Die Absolventen des Masters «Islam und Gesellschaft» können sich anhand folgender Berufsfelder orientieren:

    • Öffentliche Verwaltungen und Institutionen;
    • Sozialbereich;
    • Diplomatischer Dienst, Politische Parteien und Stiftungen;
    • Erwachsenenbildung;
    • Religiöse Gemeinden und Organisationen;
    • Diversity Management im Privatsektor;
    • Kommunikations- und Medienbranche;
    • Migration und Interkulturelle Kompetenz;
    • zivilgesellschaftliche Organisationen (NGOs);
    • Entwicklungshilfe;
    • Bereich akademischer Forschung und Wissenschaft.

Studienaufbau

Studienstruktur

90 ECTS-Kreditpunkte, 3 Semester

Studienplan

Zulassung

Masterstudiengänge bauen auf die im Bachelorstudium erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten auf.

Inhaberinnen und Inhaber eines universitären Bachelorabschlusses einer Schweizer Universitären Hochschule werden ohne Bedingungen zum Masterstudium zugelassen, wenn sie, je nach gewünschtem Masterstudium, 60 oder 90 ECTS-Kreditpunkte in derselben Studienrichtung erworben haben. Es können jedoch Auflagen verfügt werden. Dasselbe Prinzip gilt für Inhaberinnen und Inhaber eines ausländischen universitären Bachelorabschlusses, der von der Universität Freiburg anerkannt und als gleichwertig eingestuft wird.

Inhaberinnen und Inhaber eines Schweizer oder ausländischen universitären Bachelorabschlusses, der von der Universität Freiburg anerkannt und als gleichwertig eingestuft wird, welche diese Bedingung nicht erfüllen, können mit Bedingungen (vor Beginn des Masterstudiums zu erbringen) und/oder Auflagen (während des Masterstudiums zu erbringen) zum Masterstudium zugelassen werden. Diese Studienleistungen dürfen 60 ECTS-Kreditpunkte nicht überschreiten. Dasselbe trifft für Inhaberinnen und Inhaber eines Bachelorabschlusses einer Schweizer Fachhochschule zu, gemäss den massgebenden Konventionen.

Die spezifischen Zulassungsbedingungen jedes Masterstudienprogrammes bleiben vorbehalten.

Varianten

Wird auch als Nebenprogramm angeboten (30 ECTS-Kreditpunkte).

Nebenprogramme nach Wahl

Eckpunkte

Verliehener Titel

Master of Arts in Islam und Gesellschaft

Studiensprachen

Nach Wahl Studium auf Deutsch, auf Französisch oder auf Deutsch und Französisch

Studienbeginn

Studienbeginn im Herbstsemester (September) oder im Frühlingssemester (Februar)

Zugang zu weiterführenden Studien

Doktorat

Kontakt

Schweizerisches Zentrum für Islam und Gesellschaft
szig@unifr.ch
http://www.unifr.ch/szig