Religionswissenschaft

Kurzbeschreibung

Dieses Bachelorprogramm widmet sich –unabhängig von theologischen Positionen und Bewertungen– den verschiedenen Religionen in ihren jeweiligen historischen, sozialen und kulturellen Zusammenhängen.
Schwerpunkte der Freiburger Religionswissenschaft sind die Bereiche Religion, Politik, Recht und Bildung; der Islam in der Schweiz; neue religiöse und weltanschauliche Bewegungen und Gemeinschaften sowie das Verhältnis von Religion und Medien. Den Studierenden stehen neben den regulären Lehrveranstaltungen auch zahlreiche Kurse anderer Disziplinen der Philosophischen Fakultät, des Instituts für Religionsrecht und der Theologischen Fakultät offen.
Neben allgemeinen wissenschaftlichen Recherche- und Darstellungstechniken erlernen die Studierenden Methoden der sogenannten rezeptionsgeschichtlichen Forschung und der empirischen Sozialforschung. Exkursionen zu Religionsgemeinschaften und zu speziellen religiösen Festen sind Bestandteil vieler Lehrveranstaltungen.

  • Profil des Studienprogramms anzeigen

    Profil des Studienprogramms

    Die Religionswissenschaft entstand im Europa des 19. Jahrhunderts aus dem Interesse an der Religionsgeschichte einerseits und den aussereuropäischen Religionen andererseits. Unabhängig von theologischen Positionen und Bewertungen wollte die Forschung mit Hilfe verschiedener Sprachwissenschaften, der Archäologie und der historischen Soziologie objektiv die historische Basis und die Ideen der verschiedenen Religionen erfassen. Zu Beginn stand dabei häufig die Frage nach der einen Wahrheit, dem «Wesen» und dem gemeinsamen Ursprung aller Religionen im Zentrum. Diese «phänomenologische» Perspektive, die meist zu sehr vereinfachenden Sichtweisen fremder Religionen geführt hat, ist dem kulturwissenschaftlichen Ansatz gewichen, der stärker die speziellen Eigenarten der Religionen in ihrem jeweiligen historischen, sozialen und kulturellen Zusammenhang würdigt. Konzentrierte sich die Religionswissenschaft bis vor kurzem hauptsächlich auf aussereuropäische und historische Religionen, so hat sich in den vergangenen Jahren auch die soziologisch-empirische und gegenwartsorientierte Erforschung der Religionen in Europa etabliert.

    Religionen in der modernen Gesellschaft
    Für die Geschichte und Gegenwart europäischer Gesellschaften haben die Religionen eine zentrale Bedeutung. Sie prägen die Politik, die Kunst und Kultur, sie verleihen Wertorientierungen, Lebenssinn und Identität. Damit spielen Religionen eine Schlüsselrolle für die Möglichkeiten und Grenzen menschlichen Zusammenlebens – dies betrifft das Individuum wie auch die Interaktion gesellschaftlicher Gruppen, Nationen oder das Verhältnis von Männern und Frauen, verschiedener Ethnien und sozialer Milieus.

    So, wie sich Gesellschaften im Laufe der Zeit verändern, so unterliegen auch die Religionen und deren Rolle in der Gesellschaft gewissen Wandlungen. Durch Migration einerseits und religiöser Neuorientierungen andererseits ist das religiöse Feld in Europa in den vergangenen Jahrzehnten vielgestaltiger geworden. Gleichzeitig finden religiöse Versatzstücke vermehrt Eingang in den weiteren Bereich der Lebensgestaltung (Wellness/Gesundheit) und in die Populärkultur (Unterhaltungsromane, Werbung, Kinofilme).

    Freiburger Profil
    Schwerpunkte in der Forschung und Lehre der Freiburger Religionswissenschaft sind neben allgemeinen religionssoziologischen Fragestellungen der Bereiche Religion, Politik, Recht und Bildung; der Islam in der Schweiz; neue religiöse und weltanschauliche Bewegungen und Gemeinschaften und das Verhältnis von Religion und Medien. Neben den ca. 30 jährlichen Lehrveranstaltungen der Religionswissenschaft stehen den Studierenden auch zahlreiche Kurse kooperierender Studienprogramme der Philosophischen Fakultät (v.a. Zeitgeschichte und Sozialanthropologie), des Instituts für Religionsrecht und der Theologischen Fakultät zur Verfügung.

    Neben allgemeinen wissenschaftlichen Recherche- und Darstellungstechniken werden im Studium Methoden der so genannten rezeptionsgeschichtlichen Forschung und der empirischen Sozialforschung erlernt. Dies umfasst Erhebungsmethoden (Interview, Umfrage, Beobachtung) wie auch Auswertungstechniken (Interpretation/Inhaltsanalyse). Exkursionen zu den Religionsgemeinschaften und zu speziellen religiösen Festen sind Bestandteil vieler Lehrveranstaltungen.

    Ausbildungsziele und Berufsperspektiven
    Das religionswissenschaftliche Studium bietet keine spezifische Berufsausbildung, sondern eröffnet eine Vielzahl von Möglichkeiten und Potentialen für die spätere Berufswahl. Mögliche Tätigkeitsfelder für Absolventinnen und Absolventen der Religionswissenschaft sind aufgrund der erworbenen interkulturellen Kenntnisse und Kompetenzen der Unterricht auf der Sekundarstufe, die Medien und das Verlagswesen, Unternehmensberatungen, Integrationsstellen auf Gemeinde-, Kantons- oder Bundesebene, Kultureinrichtungen, der Diplomatische Dienst und NGOs.

Studienaufbau

Studienstruktur

120 ECTS-Kreditpunkte + 60 ECTS-Kreditpunkte in einem Nebenprogramm nach Wahl, 6 Semester

Studienplan

Bemerkung

Zu diesem Studienprogramm kann ein Nebenprogramm zu 60 ECTS-Kreditpunkten des Studienbereichs «Sozialwissenschaften» gewählt werden.

Zulassung

Folgende schweizerische Vorbildungsausweise berechtigen zur Zulassung zum Bachelorstudium an der Universität Freiburg:

  • Schweizerische oder schweizerisch anerkannte kantonale, gymnasiale Maturität
  • Berufs- oder Fachmaturitätsausweis + Zeugnis über die Ergänzungsprüfung der Schweizer Maturitätskommission (Passerelle)
  • Bachelorabschluss einer schweizerischen universitären Hochschule, einer anerkannten schweizerischen Fachhochschule (FH) oder pädagogischen Hochschule (PH)

Eine Liste aller weiteren anerkannten schweizerischen Vorbildungsausweise befindet sich auf der Webseite von swissuniversities: https://studies.unifr.ch/go/de-admission-swisscertificates

Ausländische Vorbildungsausweise werden grundsätzlich nur anerkannt, wenn sie im Wesentlichen einer schweizerischen gymnasialen Maturität entsprechen. Sie müssen einen allgemein bildenden Charakter aufweisen. Als allgemein bildend gilt ein ausländischer Vorbildungsausweis, wenn unter anderem in den letzten drei Schuljahren der Sekundarstufe II durchgehend mindestens sechs allgemein bildende, voneinander unabhängige Fächer gemäss folgender Liste absolviert wurden:

  1. Erstsprache
  2. Zweitsprache
  3. Mathematik
  4. Naturwissenschaften (Biologie oder Physik oder Chemie)
  5. Geistes- und Sozialwissenschaften (Geographie oder Geschichte oder Wirtschaft/Recht)
  6. Frei wählbar (Informatik oder Philosophie oder eine zusätzliche Sprache oder ein Fach aus den Fächergruppen 4 oder 5)

Die allgemeinen sowie die länderspezifischen Mindestanforderungen für ausländische Vorbildungsausweise für die Zulassung zum Bachelorstudium an der Universität Freiburg befinden sich auf der Webseite von swissuniversities: https://studies.unifr.ch/go/de-admission-countries
Zusätzlich muss der Nachweis ausreichender Deutsch- oder Französischkenntnisse erbracht werden.
Alle Richtlinien sind abrufbar unter: https://studies.unifr.ch/go/adm-guidelines

Als Grundlage für die Bewertung von ausländischen Vorbildungsausweisen gelten die «Empfehlungen für die Bewertung ausländischer Reifezeugnisse» verabschiedet von der Kammer universitäre Hochschulen von swissuniversities am 11.11.2021 (https://studies.unifr.ch/go/swissuniversities21de). Die Zulassungsbestimmungen sind jeweils für das angegebene akademische Jahr gültig. Das Rektorat der Universität Freiburg behält sich das Recht vor, sie jederzeit zu ändern.

Varianten

Wird auch als Nebenprogramm angeboten (60/30 ECTS-Kreditpunkte).

Nebenprogramme nach Wahl

Eckpunkte

Verliehener Titel

Bachelor of Arts

Studiensprachen

Nach Wahl Studium auf Deutsch, auf Französisch oder auf Deutsch und Französisch. Einige Lehrveranstaltungen werden in englischer Sprache angeboten.

Optionen

Für die Möglichkeit, den Zusatz «Zweisprachiges Studium, Deutsch/Französisch» zu erwerben, wenden Sie sich bitte an das betreffende Departement (siehe Kontakt).

Studienbeginn

Studienbeginn im Herbstsemester (September) oder im Frühlingssemester (Februar)

Zugang zu weiterführenden Studien

Dieses Bachelorprogramm gibt Zugang zum Masterprogramm Kultur, Politik und Religion in der pluralistischen Gesellschaft.

Kontakt

Philosophische Fakultät
Departement für Sozialwissenschaften
Dr. Ansgar Joedicke
ansgar.joedicke@unifr.ch
http://studies.unifr.ch/go/de-religious-studies