Mehrsprachigkeitsforschung

Kurzbeschreibung

In diesem interdisziplinären Studienprogramm wird die Mehrsprachigkeit in ihren individuell-persönlichen und gesellschaftlichen Komponenten untersucht. Dabei wird der Schwerpunkt nicht nur auf die Prozesse des Spracherwerbs, der Kognition und der Didaktik der Mehrsprachigkeit gelegt, sondern auch auf institutionelle, politische und wirtschaftliche Dimensionen der Sprachenvielfalt in unseren zeitgenössischen Gesellschaften.
Die Universitätsausbildung der Studierenden ist fest in der Forschung verankert. Die Studierenden entwickeln ein Verständnis für die Funktionsweise und den Aufbau mehrsprachiger Repertoires, für die Dynamiken des Kontakts zwischen den Sprachen, für die Rolle der Sprachen bei der Entstehung von sozialer Ungleichheit, für Sprachprobleme in Migrationssituationen sowie die verschiedenen Formen der institutionellen Verwaltung der Sprachenvielfalt. In einem anwendungsorientierten Modul, das ein Praktikum umfasst, können die Studierenden eine Verbindung zwischen ihrem theoretischen Wissen und der gesellschaftlichen Realität herstellen.
Das Masterstudium bietet auch die Option Rätoromanisch an. Ziel dabei ist es, die Kenntnisse in rätoromanischer Linguistik und Literaturwissenschaft zu vertiefen und Forschungsprojekte über die rätoromanische Sprache durchzuführen.

  • Profil des Studienprogramms anzeigen

    Profil des Studienprogramms

    Das Masterstudium in Mehrsprachigkeitsforschung besteht aus fünf Modulen:

    1. Im ersten Modul werden den Studierenden die theoretischen Grundlagen für das Studium der Sprachenvielfalt aus individueller (spracherwerbsorientierter), gesellschaftlicher und historischer Sicht vermittelt;
    2. Im zweiten Modul werden die psycholinguistischen Themen und Methoden vertieft. Studiert werden die Entwicklung von Sprachkompetenzen und die kognitiven Aspekte des Mehrsprachenerwerbs;
    3. Im dritten Modul werden die soziolinguistischen Dimensionen vertieft. Es ist Fragen rund um Sprache und Macht, sowie politischen, anthropologischen und wirtschaftlichen Aspekten der Mehrsprachigkeit gewidmet;
    4. Im vierten Modul absolvieren die Studierenden ein Praktikum und Seminare, um die wissenschaftlichen Kenntnisse mit institutionellen Realitäten ausserhalb des Studiums in Bezug zu setzen;
    5. Den Abschluss der Ausbildung bildet das Verfassen der Masterarbeit, in deren Rahmen die Studierenden unter Verwendung wissenschaftlicher Werkzeuge Forschungsfragen zu einem Thema ihrer Wahl bearbeiten.

    Option Rätoromanisch
    Studierende mit der Option Rätoromanisch vertiefen im Rahmen eines eigenen Moduls ihre Methodenkenntnisse in Linguistik und Literaturwissenschaft und wenden diese in empirischen Untersuchungen an. Das praxisorientierte Modul widmet sich insbesondere der individuellen und gesellschaftlichen Mehrsprachigkeit in Graubünden und der rechtlichen Situation des Rätoromanischen. Im Fokus stehen ausserdem die institutionelle Verwendung und Förderung des Rätoromanischen sowie dessen Dokumentation in Geschichte und Gegenwart. Zwei Seminararbeiten und die Masterarbeit sind thematisch auf das Rätoromanische ausgerichtet.

    Freiburger Profil
    Das sich thematisch ideal in das mehrsprachige Freiburg und die mehrsprachige Schweiz eingliedernde Studienprogramm «Mehrsprachigkeitsforschung» umfasst Kurse, die auf Französisch, auf Deutsch sowie zweisprachig unterrichtet werden – oder sogar dreisprachig, wenn man bedenkt, dass die studierte Literatur häufig englischsprachig ist.

    Die Ausbildung basiert auf der engen Synergie zwischen dem Institut für Mehrsprachigkeit der Universität und der Pädagogischen Hochschule Freiburg, das im Auftrag des Bundesrates als Wissenschaftliches Zentrum für Mehrsprachigkeit fungiert.

    Dank dieser Zusammenarbeit können die Studierenden von zahlreichen Anlässen internationaler Bedeutung profitieren, ihr Praktikum je nach Möglichkeit in einem bereichernden Umfeld absolvieren und in der dem Dokumentationszentrum angeschlossenen Fremdsprachenbibliothek die Mehrheit der zum erfolgreichen Abschluss des Studiums benötigten wissenschaftlichen Zeitschriften und Bücher finden.

    Berufsperspektiven
    Das Masterstudium bereitet die Studierenden auf professionelle Forschungsaktivitäten im Bereich der Mehrsprachigkeit an Universitäten, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen vor. Auch das Institut für Mehrsprachigkeit und das Wissenschaftliche Kompetenzzentrum für Mehrsprachigkeit sind in Abhängigkeit von den laufenden Projekten mögliche Arbeitgeber für die Absolventinnen und Absolventen der Universität Freiburg.
    Das Studienprogramm bietet sich für Personen, die bereits Lehr-, Entwicklungs- und Beratungsaufgaben an Bildungsinstituten erbringen, als interessante Spezialisierung an. Auch in Einrichtungen, die sich Integrations- oder Austauschprogrammen widmen, oder für Kommunikationsaufgaben in internationalen Unternehmen und Organisationen kann sich diese Ausbildung als wertvoll erweisen.

    Den Absolventinnen und Absolventen mit der Option Rätoromanisch bieten sich vielfältige Berufsfelder an: in Graubünden in den Bereichen Verwaltung, Sprach- und Kulturinstitutionen, zweisprachige Schulen und Medien, ausserdem in der Bundesverwaltung, an Hochschulen sowie in nationalen Forschungsprojekten.

Studienaufbau

Studienstruktur

90 ECTS-Kreditpunkte + 30 ECTS-Kreditpunkte optional in einem Nebenprogramm nach Wahl oder in einem Spezialisierungsprogramm, 4 bis 5 Semester

Studienplan

Bemerkung

Für die Einschreibung in dieses Programm wird in Deutsch oder Französisch produktiv (Sprechen, Schreiben) ein Sprachniveau gefordert, das mindestens dem Niveau C1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen entspricht. In der anderen Sprache sollte zumindest rezeptiv (Hören, Lesen) ein sehr gutes Niveau erreicht werden. Es wird in der Regel kein Sprachdiplom vorausgesetzt (bestehende Sprachdiplome können dem Dossier selbstverständlich angefügt werden); die Informationen im Anmeldungsdossier sind ausreichend für die Einschätzung des Niveaus. Erweisen sich die Sprachkenntnisse der oder des Studierenden in einer der Sprachen als möglicherweise unzureichend, muss ein Sprachkurs des Sprachenzentrums oder am Departement für Mehrsprachigkeitsforschung und Fremdsprachendidaktik belegt werden (siehe Ergänzungsprogramm).

Zulassung

Masterstudiengänge bauen auf die im Bachelorstudium erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten auf.

Inhaberinnen und Inhaber eines universitären Bachelorabschlusses einer Schweizer Universitären Hochschule werden ohne Bedingungen zum Masterstudium zugelassen, wenn sie, je nach gewünschtem Masterstudium, 60 oder 90 ECTS-Kreditpunkte in derselben Studienrichtung erworben haben. Es können jedoch Auflagen verfügt werden. Dasselbe Prinzip gilt für Inhaberinnen und Inhaber eines ausländischen universitären Bachelorabschlusses, der von der Universität Freiburg anerkannt und als gleichwertig eingestuft wird.

Inhaberinnen und Inhaber eines Schweizer oder ausländischen universitären Bachelorabschlusses, der von der Universität Freiburg anerkannt und als gleichwertig eingestuft wird, welche diese Bedingung nicht erfüllen, können mit Bedingungen (vor Beginn des Masterstudiums zu erbringen) und/oder Auflagen (während des Masterstudiums zu erbringen) zum Masterstudium zugelassen werden. Diese Studienleistungen dürfen 60 ECTS-Kreditpunkte nicht überschreiten. Dasselbe trifft für Inhaberinnen und Inhaber eines Bachelorabschlusses einer Schweizer Fachhochschule zu, gemäss den massgebenden Konventionen.

Die spezifischen Zulassungsbedingungen jedes Masterstudienprogrammes bleiben vorbehalten.
Ohne zusätzliche Anforderungen zu diesem Masterprogramm zugelassen werden kann, wer über einen schweizerischen universitären Bachelorabschluss in einer philologischen Studienrichtung (mindestens 60 ECTS-Kreditpunkte) verfügt. Gleiches gilt für von der Universität Freiburg anerkannte und als gleichwertig eingestufte ausländische universitäre Bachelorabschlüsse.

Varianten

Wird auch als Nebenprogramm und als Spezialisierungsprogramm angeboten (30 ECTS-Kreditpunkte).

Nebenprogramme nach Wahl

Eckpunkte

Verliehener Titel

Master of Arts in Sprachen und Literaturen: Mehrsprachigkeitsforschung

Studiensprachen

Studium in zwei Sprachen auf Deutsch und Französisch (einige Veranstaltungen können auf Englisch oder Rätoromanisch besucht werden).

Optionen

Für die Möglichkeit, den Zusatz «Zweisprachiges Studium, Deutsch/Französisch» zu erwerben, wenden Sie sich bitte an das betreffende Departement (siehe Kontakt).
Dieses Studienprogramm bietet eine Option Rätoromanisch an.

Studienbeginn

Studienbeginn im Herbstsemester (September) oder im Frühlingssemester (Februar)

Zugang zu weiterführenden Studien

Dieses Masterprogramm gibt Zugang zum Doktoratsprogramm Sprachwissenschaft.

Kontakt

Philosophische Fakultät
Departement für Mehrsprachigkeitsforschung und Fremdsprachendidaktik
Nicolas Félix
nicolas.felix@unifr.ch
http://studies.unifr.ch/go/de-multilingualism